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Agnes Neuhaus 

Gründerin des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V.1 

 

Agnes Neuhaus geb. Morsbach wurde am 24. März 1854 in Dortmund geboren und in der 

Kirche getauft, die auch in ihrem weiteren Leben eine große Rolle spielte: die Propsteikirche. Insgesamt hatte die Familie Morsbach neun Kinder, von denen aber eine Tochter früh verstarb. Der Vater war Arzt und sagte später: „Ich habe vier Söhne und vier Töchter. Von den Söhnen sind zwei Ärzte geworden und zwei Bergleute. Von den Töchtern haben zwei geheiratet und zwei sind ins Kloster gegangen.“2 

Die Mutter war eine fromme Frau, eine lebendige und begeisterte Katholikin, wie Agnes berichtete. Dieser lebendige Glaube wirkte auf das zukünftige Leben und Handeln der Agnes Neuhaus.3 

 

Noch bevor Agnes lesen konnte, erhielt sie Klavierunterricht und sie galt schon in jungen Jahren als eine hervorragende Beethovenspielerin. Mit fünf Jahren kam sie in die Volksschule, später besuchte sie gleichzeitig die private Abendschule. Als eine Töchterschule in Dortmund 

gegründet wurde, besuchte sie diese ein Jahr lang, bevor sie im Alter von 12 Jahren auf ein Pensionat kam, in dem sie über zweieinhalb Jahre blieb. Als sie 1869 im Alter von 15 Jahren in ein französisches Pensionat wechselte, gab sie, um ihren Unterhalt zu verdienen, Musik- und Deutschunterricht. Die Planung anschließend in Paris eine Musikausbildung zu erhalten, konnte nicht verfolgt werden, da 1870 der deutsch-französische Krieg ausbrach und sie nach 

Deutschland zurückkehren musste.4 Als sie 18 Jahre alt war, war sie nochmals für drei Monate im französischen Pensionat als Klavierlehrerin tätig. Die frühe Selbstständigkeit führte dazu, dass ihr Unterordnung schwer fiel.  

Agnes Neuhaus
Agnes Neuhaus selbstgemalt

1875 im Alter von 21 Jahren verlobte sie sich. Sie löste diese Verlobung aber nach einem Jahr, da ihr der Verlobte zu wankelmütig und unselbstständig war. 

Zwei Jahre später, mit 23 Jahren drängte sie darauf, auch wie ihre Brüder studieren zu dürfen und es erfolgte die Aufnahme in der Berliner Musikhochschule. Ein Jahr später, lernte sie den neun Jahre älteren Adolf Neuhaus kennen und sie heirateten noch im gleichen Jahr. „Das kurz bevorstehende Abschlußexamen an der Musikhochschule legte sie nun nicht mehr ab.“5 Adolf Neuhaus war damals Assessor am Berliner Kammergericht, danach Amtsrichter in 

Gelsenkirchen. Später gelang es ihm an das Amtsgericht Dortmund versetzt zu werden, so das Agnes Neuhaus ganz nah bei ihren Eltern und drei ihrer Geschwister lebte.6 Die Liebe zur Musik war ein sehr verbindendes Element in ihrer Beziehung. Sie gründeten einen Musikverein und gewannen für die Konzerte bekannte Dirigenten und Solisten.  

 

Genau ein Jahr nach ihrer Hochzeit kam 1879 ihr Sohn zur Welt, zwei Jahre später ihre Tochter (1881) und wiederum drei Jahre später eine weitere Tochter (1884). 

 

1Alle Angaben stammen aus: „Agnes Neuhaus, Leben und Werk“, 2. überarbeitete Auflage, MeinwerkVerlag, Salzkotten 1977 

2Vgl. S. 18/19 

3Vgl. S. 55 

4Vgl. S. 20ff. 

5S. 30 

6Vgl. S. 34 

 

Bild links gemalt von einer Mitarbeiterin des SkF e.V. Viersen